VfB Stuttgart: Stevens ist mit seinem Latein am Ende
Eigentlich war es nur eine Randnotiz des 21. Spieltags: Der VfB Stuttgart verlor mit 1:2 gegen die TSG Hoffenheim. Nur der Last-Minute-Treffer, der das Schicksal der Schwaben besiegelte, sorgte hier und da dafür, dass es das Spiel doch weiter nach vorne in den Headlines schaffte. Dass wohl Schlimmste dabei für den VfB: In allen Berichten war wirklich niemand überrascht, dass Stuttgart verloren hat. Die Schwaben gelten als nicht bundesligareif und sind zum Abstiegskandidaten Nummer eins geworden. Beim VfB ist niemand mehr in der Lage, dem seriös zu widersprechen – wie das Beispiel von Trainer Huub Stevens zeigt.
Stevens bittet um Rat bei den Journalisten
Wenn ein knurriger Mann wie der niederländische Coach des VfB die hohe Schule des Sarkasmus bemüht, weiß man, dass es etwas sehr im Argen liegt. Auf der Pressekonferenz nach der Niederlage – der ersten Auswärtspleite, seit er den VfB wieder betreut – wandte er sich an die Journalisten und fragte, ob diese vielleicht einen Rat für ihn hätten. Die weiteren Aussagen, die der Coach tätigte, waren ähnlicher Natur. Die einzige Ausnahme bildete der Satz, dass er natürlich wisse, dass die mentale Aufarbeitung dieses Spiels „wichtig“ sei. Wie dies geschehen solle, welche Schritte dafür zu unternehmen seien und was man besser machen könne – solche Antworten hatte Stevens einmal mehr nicht zu bieten. Stattdessen saß dort ein Mann, der authentisch versichern konnte, dass er alles versucht, den Erfolg zurückzubringen, der es aber einfach nicht schafft.
Tabelle zeichnet Horror-Bild für den VfB
Der Baum brennt mächtig in Stuttgart. Nur 18 Punkte aus 21 Spielen und eine Tordifferenz von minus 16 lügen nicht. Die Mannschaft fängt zu viele Treffer und schießt deutlich zu wenig eigene Tore. Positiv ist lediglich, dass das rettende Ufer gerade einmal drei Punkte entfernt ist. Man ist allerdings versucht zu sagen – noch. Wenn Stuttgart nicht bald einen Hebel findet, ist der Abstieg wohl nicht mehr abzuwenden.