Posted by admin26.09.2019

Borussia Dortmund: Löst Hummels Reus als Kapitän ab?

Seit etwas mehr als einem Jahr ist Marco Reus der Kapitän von Borussia Dortmund. Lucien Favre machte ihn bei seinem Amtsantritt zum Spielführer. Laut „Bild“ geschah dies „aus alter Verbundenheit aufgrund gemeinsamer Gladbacher Tage.“ Der Nationalspieler löste damals Marcel Schmelzer ab, der zuvor sportlich schon ins zweite Glied rücken musste. Bei Reus drohte dies nicht: Der 30-Jährige ließ eine erstklassige Saison folgen. Laut „Bild“ könnte er die Binde allerdings jetzt an Mats Hummels verlieren. Das Machtgefüge beim BVB verschiebe sich, so die Boulevardzeitung. Das Ganze wirkt allerdings mehr wie eine Kampagne und nicht wie eine ehrliche Berichterstattung.

Hummels soll in der Hierarchie ganz oben stehen

Reus spielt keine schlechte Saison und erzielte bereits drei Tore. Richtig ist, dass er bislang jedoch nicht so brilliert wie in der vergangenen Spielzeit. Hummels hatte gegen Eintracht Frankfurt und den FC Barcelona dagegen zuletzt zwei extrem starke Auftritte. Sportlich stehe der Innenverteidiger deshalb in der Hackordnung von Schwarz-Gelb bereits ganz oben, so die „Bild“. In der Kabine sei er ohnehin seit dem ersten Tag Wortführer. Reus sei dagegen zuletzt mit einer unnötigen Medienschelte aufgefallen, in der sich der 30-Jährige über die Frage nach der mangelnden Mentalität beklagte. Hummels sei deshalb der „heimliche Boss.“ Und er könne bald auch wieder zum richtigen Chef mit der Binde am Arm aufsteigen.

Favre wird den Kapitän nicht wechseln

Das Ganze ist allerdings eine schlecht kaschierte Kampagne der „Bild“ für Hummels, dem sich das Boulevardblatt sehr verbunden fühlt. Der Innenverteidiger und seine Ehefrau Cathy füllen in schöner Regelmäßigkeit Spalten des Blatts mit Home Storys. Selbst im Artikel über Reus und Hummels hat es die „Bild“ geschafft, einen Hinweis auf Cathys erste eigene Dirndl-Kollektion unterzubringen.

Was man zur Kapitänsfrage wissen muss: Wenn Favre Reus aus alter Verbundenheit berufen haben sollte, so gilt dieser Grund immer noch. Hummels war dagegen kein Wunschspieler des Schweizers, sondern wurde gegen dessen Willen verpflichtet. Der Innenverteidiger braucht zudem nicht die Binde, um in der Mannschaft das Sagen zu haben. Die „Bild“ attestiert ihm ja selbst, schon der „heimliche Boss“ und der Wortführer in der Kabine zu sein. Ein Kapitänswechsel hätte nur einen Effekt: Reus wäre öffentlich gedemütigt. Daran kann Favre kein Interesse haben.