Posted by admin26.09.2018

Löw: „Keine Überhärte gegen Bayern“

Bundestrainer Joachim Löw kann den Gegnern vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München keine „Überhärte“ in den Zweikämpfen assistieren und widerspricht somit den Verantwortlichen der Münchener, die sich schon zu Saisonbeginn über das harte Einsteigen der Gegner beschwerten - mit Kingsley Coman, Rafinha und Corentin Tolisso fehlen dem aktuellen Tabellenführer drei wichtige Säulen langfristig.
„Die Saison ist noch relativ jung. Klar, gegen die Bayern versuchen alle Mannschaften, in die Zweikämpfe zu gehen. Aber ich kann nicht von Unfairness oder Überhärte sprechen“, sagte Löw im Vorfeld der Weltfußballerwahl, die am Montagabend in London stattfindet. „Das Foul von Karim Bellarabi war eine große Dummheit, aber das passiert nicht nur gegen die Bayern, das passiert auch in anderen Spielen der Bundesliga“, und fügt an, dass die Schiedsrichter in Deutschland zu gut wären, um so etwas durchgehen zu lassen. Immer wieder beschwerte sich das Quartett aus Trainer Niko Kovac, Präsident Uli Hoeneß, Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Manager Hasan Salihamidzic. So würden die Gegner in „Wild-West-Manier“ Fußball spielen, die eigenen Spieler seien „Freiwild“ und Zweikämpfe wurden als „vorsätzliche Körperverletzung“ bezeichnet. Rummenigge fasste es so zusammen: „Das ist etwas, was irgendwie abgestellt werden muss.“
Gemeint sind damit vor allem die beiden üblen Fouls gegen Coman und Rafinha, die sich durch zu hartes Einsteigen verletzten. Bei Tolisso kann hingegen von einem unglücklichen Zweikampf gesprochen werden: Leverkusens Kevin Volland hatte den französischen Weltmeister unglücklich mit einem Knie-gegen-Knie getroffen. Hingegen wurde Bellarabi für sein hartes Einsteigen zu einer Sperre von vier Spielen und einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro verurteilt worden.

Kommt im Winter Verstärkung?

Durch die vielen Verletzungen gehen die Münchener extrem auf dem Zahnfleisch und können lediglich 16 Feldspieler aufbieten. Vor allem in den englischen Wochen und der Dreifachbelastung aus Liga, DFB-Pokal und Champions League ist für einen so kleinen Kader extrem kräftezehrend. Lukas Klostermann soll in den Planungen des Serienmeisters herumschwirren. Der 22 Jahre alte Außenverteidiger kann sowohl links als auch rechts spielen und hat auch schon die Position im zentralen Mittelfeld ausgefüllt. Er könnte perspektivisch Rafinha ersetzen, der schon 33 Jahre alt ist. Zurzeit steht Bayern mit Joshua Kimmich und David Alaba nur zwei gesunde Außenverteidiger zur Verfügung.