Rummenigge geht sechs Monate früher von Bord
Karl-Heinz Rummenigge war über Jahrzehnte eines der Gesichter des FC Bayern München. Seit rund 30 Jahren ist er im Verein – lange davon in leitender Position. Seit zwei Jahren war allerdings klar, dass bald Schluss sein wird. 2019 hatte Rummenigge gemeinsam mit Uli Hoeneß den Generationswechsel eingeleitet. Letzterer ist schon weg. Ersterer, bisher Vorstandschef, sollte am 31. Dezember 2021 folgen. Hierfür hatte er Oliver Kahn seit anderthalb Jahren angelernt, damit dieser ihn beerben kann. Nun macht der 65-Jährige sogar schon ein halbes Jahr eher als erwartet Schluss.
Rummenigge geht zum 30. Juni
Rummenigge hat seinen Vertrag mit dem FC Bayern „fristgerecht“ zum 30. Juni gekündigt, wie der Verein offiziell bekanntgab. Der 65-Jährige konnte sein Arbeitspapier also zu jeder Zeit mit einer Verzögerung von vier Wochen beenden. Zwei Argumente wurden als Erklärung für diesen Schritt genannt. Rummenigge wollte demnach erstens nicht den Staffelstab mitten in der Saison übergeben. Diese sollte nicht zweigeteilt sein, so der scheidende Bayern-Boss. Zweitens habe Kahn inzwischen alle Abteilungen des Vereins im Rahmen seines Anlern-Programms durchlaufen und sei deshalb bereit, schon jetzt zu übernehmen. Er sei stolz, einen in jeder Hinsicht gesunden Klub zu übergeben, schließt der 65-Jährige.
Rummenigge hatte sich bereits deutlich zurückgenommen
In der Rückschau ist zu erkennen, dass sich Rummenigge bereits in der Rückrunde weitgehend aus dem Alltagsgeschäft zurückgezogen und Kahn das Ruder überlassen hatte. In Erscheinung trat er nur, als er sich über den verspäteten Abflug zur Klub-WM ärgerte. Den Streit zwischen Hansi Flick und Hasan Salihamidzic überließ er Kahn. Die Verpflichtung Julian Nagelsmanns wickelten der künftige Vorstandschef und der Sportdirektor gemeinsam ab. Es wirkt als habe Rummenigge Kahn getestet und dieser hat bestanden.